Stop it

In Bern kann man von sehr weit oben  fallen. Von weit oben am Plateau, auf dem ein Park vor das Münster gesetzt ist. Nur eine halbhohe Mauer verhindert den Schritt nach vorne und den Fall. Der wäre tödlich, Dutzende Meter weiter unten steht eine Häuserzeile, deren Dachfirste scharfkantig in den Himmel ragen. Keiner würde einen Sturz darauf überleben.

Vor dieser letzten Mauer steht ein Stoppschild. Und es steht „stop it“ darauf. Nicht wegen der Selbstmörder, die hier sicher schon gesprungen sind. Nicht, um ihnen vielleicht doch noch ins Gewissen zu reden. Es steht dort mit „stop it“ und einer kleinen Grafik des Münsters, neben zwei Dosen, weil es Lotterig verhindern will.

Der Selbstmord wäre wohl akzeptabel.

Aber es geht natürlich gar nicht, dass jemand Schmutz auf die Gärten werfen möchte. Das hat bitteschön zu unterbleiben. Eine saubere Häuserzeile weiter unten dankt. Es geht um Dosen, nicht um Menschen. Oder vielleicht um beide, wenn man den Freitod als schmutzige Tat sehen will.