Der Ball, das Kind

Ich hatte in einem Krankenhaus zu tun, zu besuchen, zu warten. Und neben mir in der Halle kniete ein Vater liebevoll mit seinem vielleicht zweijährigen Sohn hin und versprach ihm, dass er ihm einen „Ball“ aus der Maschine lassen würde, die vor ihnen stand. Was sich als eine dieser Kugeln herausstellte, die Plastikkrimskrams in einer halbdurchsichtigen Plastikverpackung beinhalten. Der Sohn nahm das Ding stolz in die Hand, hob es über sein Köpfchen und liess es auf den Boden hüpfen wie er es von einem Ball kannte.

Aber die Kugel gab nur ein müdes Ploppen von sich und sprang nicht einen Zentimeter wieder höher aus vom Boden weg. Man sah in dem kleinen Gesicht eine Mischung aus Verwunderung und Verärgerung. Darüber das der Ball nicht hüpfte. Darüber dass hier etwas nicht stimmte.

Es mag an diesem Tag gewesen sein, dass sich in dem kleinen Hirn entweder festsetzte, dass die vom Vater geschenkten Bälle vielleicht nicht vom Boden wegkamen und es nicht wert waren. Oder dass Bälle in seiner Heimat am Boden verhaften bleiben und dass er entweder aufgeben und fest verankert da bleiben sollte wo er aufwuchs oder sich in Schwung bringen und in eine andere Welt gehen sollte um Dynamik zu erleben.

Oder er vergass es einfach, es war ja nur ein Ball von vielen.