Der Frosch und das Weltenende

Als Kind stellte ich mir das Ende der Welt wie aus einem katholischen Lehrbuch vor. Ein Donnerschlag, ein Engelschor, der Himmel öffnet sich und: aus. Dabei hat all das, was vielleicht gerade dem Ende zugeht, mehr mit einem Frosch in einem Whirlpool zu tun. Man sagt, dass man sie leicht töten kann, wenn man deren Wasser fast unmerklich langsam auf den Siedepunkt erhitzt. Die Tiere würden das nicht zur Kenntnis nehmen und einfach in der eigenen Suppe sitzen bleiben, bis sie tot sind. So stelle ich mir das Ende heute vor. Oder ich setze wie alle bereits darin. Seit langer Zeit, aber ich will das nicht merken. Alles zieht an, wird enger, lauter, schwieriger. Und ich sitze da und sage wie alle gegen den Schluss zu „was soll es schon, jetzt ist es auch egal“. Dann geht der Deckel oben zu, es wird dunkel und ich schere mich nicht einmal mehr darum.