(51) (66) Sonne. Hinterrücks.

Dachte ich mir, gehst ein wenig in die Sonne, wenn die Januarnebel in Zürich zu stark werden. Setzte Dich in den Zug nach Appenzell. Da oben bist Du aus dem Gröbsten raus. War ich auch. Aber woran ich nicht dachte: der Weg von der Endstation Wasserauen zur Seealpe hat keine Sonne im Winter. Das Tal ist zu tief eingeschnitten und eine Kältesenke.

Bibber.

Also lief ich den ganzen Tag im Schatten dort hoch und erwischte nur am Schluss vor dem Zugeinstieg wirklich die Sonne. Danke, liebes Konzept. Aber die Wanderung mit Blick auf die Sonne, liess sie noch wärmer erscheinen, als sie vermutlich dort oben war. Ich musste an die alte Geschichte vom Buddhistischen Mönch denken, der als Prüfung eine Nacht ohne Feuer auf einem kalten Berg meditierend verbrachte und nur überlebte, weil sein Meister ihm auf dem anderen Berg gegenüber ein Feuer entzündete. Der Anblick in der Ferne hielt ihn warm.