(50) (66) (70) Gemsen. Zigarre.

Der Ort Lauterbrunnen liegt tief eingeklemmt zwischen steilen Felsenhängen und lässt Eiger, Mönch und Jungfrau erahnen… wenn der Blick nicht gerade durch herabrauschende Basejumper getrübt wird. Im Winter lässt es sich vorbei am Staubbachfall den Fluss entlang nach hinten ins Tal laufen. Links und rechts fällt Wasser von weit oben spektakulär, und die Wiesen neben den Abhängen laden dazu ein, eine gute Zigarre zu rauchen und auf den einen oder anderen Wasserfall oder Lauterbrunnen und den Talausgang zu schauen.

Ich denke mir noch „warum knipst denn der aus Asien kommende Zeitgenosse so wild“ und schaue mich erstaunt um.

Oh, hinter mir, keine 50 Meter entfernt, äsen Gemsen und finden noch etwas Grün im frisch gefallenen Schnee. Das ist eine alpine Sonderszene. Das will ich geniessen.

Die Gemsen lassen sich von den Ziegen anlocken, die nebenan eingezäunt im Stall stehen. Scheinbar sehen sie den Zaun nicht und trauen ihren Kollegen. Wenn ihnen nichts passiert, ist es hier sicher. Zudem ist gerade keine Jagdsaison. Das scheinen die Gemsen auch zu wissen. Dahinter bricht immer wieder Eis von den Wasserfällen herunter. Ich freue mich an der Szene und rauche weiter.

Planen lassen sich solche Zigarren nicht. Aber geniessen. Wie schön, dass sich Natur und Droge im Schnee finden. Ich lebe an diesem Sonntag Nachmittag auf. Ja, Lauterbrunnen ist schön. Dass man von oben darauf springen möchte, kann ich fast verstehen.