In der Stadt, die Dada erfunden hat (Cabaret Voltaire in den 20ern), macht es natürlich Sinn, den grössten Dadaismus der Schweiz zu zelebrieren: Die Street Parade. Bis zu einer Million leicht bekleidete Menschen (die Hitze, schon klar) tanzen sich stundenlang am See und an der Enge die Beine in den Bauch, um dann 30 Lastwagen mit fahrenden Technodiscotheken zuzujubeln.
Jubel, Trubel, Heiterkeit. Dabei ist es absurd, Lastwagen zuzujubeln. Das machen wir ja sonst auf der Strasse auch nicht.
Aber es ist grossartig. Die Stadt wird überflutet mit glücklichen Menschen, was nun auch wieder eine Art von Dadaismus ist, denn soviel Glück drückt der Schweizer an sich im Alltag gar nicht aus. Aber ist das nicht grossartig und an der Schwelle zu einer durch und durch positiven Anarchie? So viel und gleichzeitig wenig wie in diesen Stunden passiert in diesen Strassen selten. Und es ist ein Glück zu sehen, dass dabei wenig schief geht. Vielleicht ist es auch einfach zu heiss dazu.
Vollkommen absurd wird es nur, wenn die Lastwagen Trockeneis Nebel mit sich führen und man sie zeitweise nicht einmal mehr neben sich sieht. Aber hey. Wo bliebe denn sonst das Geheimnis und das Düstere von Techno. Der Nebel verzieht sich, die Hitze war nie weg, der Beat auch nicht. Weiter geht es. Juhuuuu.