Das ist die Wand des Instituts für Neuere Deutsche Literatur. Die Aushänge mit allen Plakaten und Papierschnipseln. Wie man sie kennt aus den 90ern des vergangenen Jahrhunderts. Nur: das Bild stammt vom Sommer 2022. Nichts, wirklich nichts scheint sich hier in den letzten Jahrzehnten geändert zu haben. Diese Wand schaut immer noch so aus, wie ich sie 1992 zu meinem Magister sah. Keine digitale Revolution hat stattgefunden in der Schellingstasse München. Vor 30 Jahren bin ich in Vorlesungen ermahnt worden, weil ich mir Notizen mit einem Laptop gemacht habe, hatte Schwierigkeiten mit meinem Magisterhafter, weil ich eine zum Teil programmierte Magisterarbeit einreichte. Seitdem bewegt sich alle nur langsam nach vorne. Oder gar nicht, so wie bei dieser Wand, die immer noch vor Staub strotzt.