Sonntagsspaziergang

Wir liefen über den Truppenübungsplatz spazieren. Das Schild am Waldweg warnte uns vor möglichen Schüssen, über uns verirrten sich noch ein paar Vögel. Weiter vorne, im tafelförmig abgeflachten Terrain, hatte im Sommer ein Open Air stattgefunden. Rap, Gangsta, auch ein wenig Metal. Jetzt ruhte die Kaserne daneben in der Dösigkeit eines Sonntag Nachmittags.

Ob ich mir vorstellen können, noch einmal auf ein Konzert zu gehen? Oder noch einmal Dienst an einer Waffe zu leisten. Ich schüttle den Kopf und schreite neben ihm her. Nein, der Dienst in einem Krankenhaus müsse reichen. Militär und Rap seien nicht meines. Wir lachen leise. Man hört die Autobahn von weiter drüben.

Ich erinnerte mich daran, dass auch mein Vater und mein Onkel immer an diesen Sonntag Nachmittagen über weite Felder liefen. Das täte ihnen gut, sagten sie. Und sie redeten schon damals, wie es mir schien, sinnentleert. Liessen ihre Stimmbänder im Ausatmen wortgleich schwingen. Nichts davon blieb mir in Erinnerung.