Jogger und Maurer

Morgens um 6:30 Uhr, an den Hängen der Stadt, kreuzen sich Jogger und die ersten Bauarbeiter an einer Strasse, die zu einem Hotelrohbau führt. Während die einen euphorisiert durch die ersten gerannten Kilometer ein „Guten Morgen“ ablassen, schauen die anderen kaum auf. Sie werden die kommenden acht bis zehn Stunden hart körperlich arbeiten. Vermutlich wäre der Morgengruss ein anderer, wenn sich ein Bauarbeiter gegen 09:00 Uhr zur ersten Pause neben den Bildschirm der Morgensportler sässe und vergnügt eine Website nach der anderen browsen könnte. Während die anderen wissen, dass der Bildschirm ab jetzt acht bis zehn Stunden alles sein wird, was sie von der Welt zu sehen bekommen. Es ist eine Frage des Standpunkts, der Bewegung und der Position, auf der man genau sitzt.