Sic transit gloria mundi

Genau. Kindertage. Was war das doch schön, in den ersten Schnee zu rennen und dort an einer garantiert ungeeigneten Stelle eine garantiert unfertige Schneeburg zu bauen. Grosse Pläne hatte man immer, und dann kam doch nur ein Eckturm dabei heraus. Und der war nur bis zum ersten Fenster fertig. Aber was soll man machen, es taut eben mindestens einmal im Jahr, und man hat auch anderes als nur Schneeburgen vor.

Wenn ich mir jetzt anschaue, was vor meinem Fenster herumlungert, dann fällt mir das natürlich wieder ein. Und dass der Schnee damals auch sauberer war, denke ich mir jetzt. Aber das war er natürlich nicht, denn unsere Väter fuhren noch ohne Katalysator herum und hatten nichts besseres zu tun, als die Luft zu verpesten und den Wald sauer zu machen. Also muss der Schnee auch so ausgesehen haben. Wahrscheinlich war der damals auch ätzend, hat uns die Handschuhe zerfressen und die Burg in sich selbst sofort aufgelöst. Inklusive der Katze, die wir wie im Rausch eingebuddelt haben. Deshalb hielten uns unsere Mütter auch davon ab, noch weiter an dem Ding zu bauen. Deshalb wurden die auch nie fertig, zerstampften mit grünlichem Rauch sofort.

Wenn ich mich nicht irre, gehen Kinder heute eh anders mit all dem um. Sie tragen chemische Schutzanzüge, die wie Snowboarddresses daherkommen, bauen ein Drittel davon fertig, und dann fotografieren sie es schnell, damit sie es mit „wird bald fertig und dann dreimal so hoch und zehnmal so breit“ auf Instagram shared können. Vor dem ersten Pilzbefall ihrer Hände sind sie dann fertig und im Wohnzimmer am gamen.

Modernes Leben ist eben einfach.